Texte

 

"Etwas klar sehen ist Poesie, Weissagung und Religion in einem."John Ruskin

Ausstellungseröffnung von Philipp Heckmann

Zur Kunst von Gabriella Kopias (von Philipp Heckmann)

 

Gabriella Kopias hat in den letzten Jahren neben Ihrer Konzerttätigkeit ein neues Ausdrucksmittel gefunden, die Malerei. Spielerisch entwickelte sie eine ganz eigene, eine musikalische Bildersprache.

Es fällt leicht und schwer zugleich, über diese Klang-Bilder zu sprechen:

Leicht in dem Sinne, dass die Bilder durch ihre Leidenschaftlichkeit keine Erklärung brauchen. Sie berichten von friedvollem Einklang, es sind gemalte Lieder reich an zarten Nuancen und melodischen Schwingungen.
Schwerer ist es einen Weg zu finden, die Gefühle und Gedanken die bei der Betrachtung dieser Klangbilder aufkommen, in Worte zu fassen.

Zunächst denkt man in eine reine Harmonie der Formen und Farben zu blicken, doch lassen wir sie wirken, beginnen die Bilder ein Eigenleben. Sie fangen an klangvoll zu schwingen und Tonfolgen entstehen. Es ist erstaunlich, die Linien und floralen Ornamente füllen sich mit poetischen Klangfarben. Man spürt, wie Musik ganz leise in uns anklopft, sieht wie die Linien im Farbrausch zu tanzen beginnen und je länger wir in die scheinbare Stille hineinlauschen, umso deutlicher vernehmen wir Melodien - die Bilder beginnen zu singen.

Gabriela ist nicht nur eine gute Malerin, sie ist desgleichen Sängerin und Vollblutmusikerin. Ich bin überzeugt, sie kann genauso mit Ihrer goldenen Querflöte die Stille intonieren, wie mit Pinsel und Farbe den Walgesang hörbar machen. Es ist Ihre Authentizität die dies alles ermöglicht.

Doch eigentlich braucht es der vielen Worte gar nicht, lassen wir uns ganz unbefangen auf die Kunst Gabrielas ein:
Folgen wir Ihrer Einladung unsere Augen zu öffnen um in Ihren Gemälden zu lauschen und spitzen wir unsere Ohren um die Bilder Ihrer Musik zu genießen.

Kunst berührt den Menschen in Wahrhaftigkeit und Harmonie, sie bringt uns in den Genuss die Rastlosigkeit unserer Zeit ein klein wenig stillstehen zu lassen - und genau das können wir tun, indem wir heute Abend zur Vernissage ins Gartenbaumuseum gehen.

Philipp Heckmann

Ausstellungseröffnung von Peter Klaus:

 

Ich sehe Linien, die rhythmisch sind, höre Töne, die Farbe haben und spüre Raum, der mit Glanz, Schwung, Inhalt und Elan gefüllt ist. Die Formen und Farben erzählen mir über eine Welt, wo Harmonie herrscht. Organische Elemente führen die Fantasie hinaus ins All.“

 

Bilder in den Raum hinein. Verschlungene Linien wie Formen von Pflanzen. Richtig: es sind auch Pflanzen. Und doch weit mehr!

Geschichten, in ein Bild hineingewebt. Die Fläche wird dreidimensional. Man steigt in das Bild hinein, um sich darin zu verlieren. Das heißt: nein- um sich darin zu finden!

Die Musikerin führt auch in ihren Bildern gleichsam klingende Linien in alle Richtungen, wie sie auch in ihrem musikalischen Ausdruck eine opulente Malerin mit kraftvollen Farben ist. Sie ist nicht nur ein vielseitiges künstlerisches Talent, sondern die kleinen Universen ihrer Bilder bringen auch Vielschichtiges zu Tage.

 

Eine durch so häufigen katastrophalen Missbrauch in Misskredit geratene Frage ist jene nach der „wahren Kunst“. Dennoch lohnt es sich, sich diese Frage vorzulegen. Nicht nach äußerer Form, gesellschaftlicher Akzeptiertheit, handwerklicher Machart oder gar patriotischer Gesinnung will „wahre Kunst“ in Wirklichkeit bemessen werden, sondern einzig und allein danach, ob sie aus jenem inneren Bedürfnis heraus entstanden ist, das weder nach rationaler Erklärbarkeit fragt, noch nach gedanklicher Berechnung. Nicht nach Spiel mit dem Zufall noch nach irgend einer Art Ideologie. Wirkliche Kunst weiß mehr als der Künstler!

 

Der Liedermacher Konstantin Wecker hat einmal gesagt, dass ihm seine Texte immer voraus waren. Mit manchen wusste er zunächst selbst nichts anzufangen. Und doch schrieben ihm viele, wie sehr diese Texte ihnen geholfen hätten.

Hier ist der Künstler/ die Künstlerin das, was er/ sie ureigenst sein soll: Medium zwischen den Welten! Zwischen den grauen Straßen des Alltags, welche unsere müden Beine so oft glauben lassen, das wäre die wahre Welt, und dann dem, was sich aus dem Unsichtbaren herüber zu uns neigt, um unser Herz zu leiten auf dem Weg der Menschwerdung.

 

Oder, um es mit Gabriella Kopias zu sagen: „…wo ich zwar Töne spiele, aber schon längst spreche, leise, über Geheimnisse, die nur unter Mensch und Gott oder nur zwischen zwei Menschen innig ausgesprochen werden können… Kunst ist da, um unsere Umgebung zu segnen!“

 

Mögen die Bilder dieser Ausstellung für uns Alle Fenster sein- Fenster in die große helle Welt! Viel Freude damit!



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